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Kostbarkeiten

Thomas Speiseservice Ätzgold

  • Thomas
    Form Exquisit
    Ätzgoldkante 7 mm Dekor-Nr.: 9401
    Hochwertdekor - Besterhaltung
    Speiseservice für 6 Personen
    bestehend aus:
    1 x Ragout mit Deckel
    6 x Speiseteller, 25 cm
    6 x Suppenteller, 22 cm
    6 x Kompott, 12,5 cm
    1 x Sauciere
    1 x Schüssel, 22 cm
    1 x Schüssel, 24 cm
    1 x Platte, oval, 24 cm
    1 x Platte, oval, 33 cm
    1 x Platte, oval 38,5 cm
    weitere Einzelteile auf Anfrage

    Ätzgolddekoration

    Ätzgoldverzierungen gehören zu den teuersten, festlich und wertvoll wirkenden Erzeugnissen der Porzellanindustrie. Die Wirkung beruht auf dem sich gegenseitig steigernden Effekt von matter und glänzender

    Goldfläche. Die meist nur als Band erfolgte Dekoranlage wird als Ätzgoldkante bezeichnet. Die gebräuchlichste Methode zur Erlangung der aufgerauhten matten Fläche ist die unter Verwendung von konzentrierter Flußsäure. Sie löst als einzige die Porzellanglasur auf und erreicht bei genügend langer Dauer (6 bis 10 Minuten) eine tiefe, rauhe Ätzung beziehungsweise Mattierung. Nicht geätzte Stellen bleiben glänzend Zum Schutz der Glasur verwendet man deshalb syrischen Asphalt in Terpentinöl. Das Bandmuster kann in verschiedenen technischen Variationen übertragen werden. Die neueste Version ist das Siebdruckverfahren. Das auf Papier gedruckte Muster wird als Schiebedruck auf Porzellan angelegt. Nach einer Antrocknungszeit läßt sich der Übertragungsfilm vom Muster abziehen. Bei Erwärmung bis auf ca. 800°C schmilzt der Asphalt zu einer glatten Oberfläche und schützt somit die Glasur vor kleinen Ätzfehlern.

    Eine weitere noch viel angewendete und bewährte Methode der Übertragung ist die mittels Stahldruck. Das in eine Stahlplatte eingeätzte Dekorband wird mit zäher Farbpaste eingestrichen. Die überschüssige Farbe spachtelt man wieder ab und reinigt die glatte Oberfläche des Stahls. Ein in Seifenlösung getränktes Druckseidenpapier wird darüber gelegt und mit einem angefeuchteten Tuch und einer Filzplatte durch die Druckerpresse geschoben. Der Preßdruck bewirkt die Haftung der Farbe am Papier. Dieses wird nun am Porzellan angelegt und mit einer Filz- oder Gummiwalze angedrückt. Die Papierablösung kann jetzt dank der Seifenschicht sehr leicht mit Wasser erfolgen. Die frischgedruckte Farbpaste wird nun mit Asphaltpulver gepudert, erhitzt und getrocknet. Ebenso pudert und verfährt man nach einer direkten Bestempelung des Ätzmusters auf Porzellan mit Stempellack.

    Die Ätzung mit konzentrierter Flußsäure kann nur in besonders dafür eingerichteten Räumen mit guten Abzugs- und Schutzvorrichtungen erfolgen. Der Ätzer trägt spezielle Gummihandschuhe. Bereits die Säu-redämpfe sind gefährlich für die Schleimhäute. Sie rufen schmerzhafte eitrige Entzündungen hervor. Der direkte Kontakt mit dieser Säure ist noch folgenschwerer.

    Das geätzte Band wird nach der Reinigung des Porzellanstücks zuerst mit Glanzgold überlegt. Mit der zweiten Lage von Poliergold erhält das Band seinen gediegenen Glanz. Das Muster erscheint nun einerseits erhaben und glänzend und andererseits vertieft und matt. Eine Steigerung des Goldeffektes erfährt die Ätzgoldkante noch durch das Anbringen von Farbbändern, besonders von Kobaltblau.

    Eine ähnliche, aber erheblich billigere Ausführung zur Erreichung des Glanz-Matt-Effektes besteht mit der Ätzgoldimitationskante. Sie ist in ihrer Wirkung aber erkennbar schwächer und flacher. Die Ätzung entfällt hierbei. Dafür werden die mattierten Flächen im Schiebedruckverfahren mit einer matten Aufglasurfarbe versehen und eingebrannt. Nach der Vergoldung sehen die so mattierten Stellen wie geätzt aus, jedoch erhaben. Selbstverständlich kann man mit dieser gelblichen Mattfarbe auch malen und Ornamente erstellen. Die Aufbereitung der Goldunterlage ist gleich der einer üblichen Porzellanfarbe. Eine kleine Schwierigkeit ist die gleichmäßige, richtige Lage und der Schmelzpunkt. Die Temperatur über 800° C kann einen Glanz hervorrufen. Eine zu dicke Lage saugt das Glanzgold auf und hinterläßt einen grauen Schein.

    Es gibt noch eine andere Möglichkeit, den echten Ätzgolddekor zu erreichen und die gefährliche und umständliche Flußsäure auszuschließen. Man stempelt, druckt oder malt die zu mattierenden Flächen mit einer sehr flußreichen, leicht schmelzenden Farbe. Im Schmelzfeuer greift der Fluß die Porzellanglasur an. Legt man nun das Porzellan ohne notwendigen Schutz der Glasur direkt längere Zeit in lauwarme, halb-konzentrierte Salz- oder Salpetersäure, löst sich die Farbe, und es erscheint an dieser Stelle eine Mattierung. Die Vergoldung hat hierbei die geringste Fehlererwartung, und die Arbeiten sind entschieden gefahrloser und billiger als mit konzentrierter Flußsäure.

    Quelle: Porzellanmalerei, Erich Demel, Orell Füssli Verlag Zürich

VerpackungsVO

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